Wärmedämmung für Innenraum
Die effizienteste und bauphysikalisch beste Maßnahme zur Energieeinsparung bei Gebäuden ist das Anbringen einer äußeren Wärmedämmung. Diese Maßnahme ist stets einer Innendämmung vorzuziehen.
Aber auch den Einsatzmöglichkeiten eines Wärmedämmverbundsystemes sind Grenzen gesetzt, so z.B. bei denkmalgeschützen Gebäuden mit Fachwerk, Klinkerfassaden oder Fassaden mit Stuckverzierungen. In diesen Fällen bietet die Innendämmung die Möglichlkeit Energie einzusparen und/oder das Raumklima zu verbessern. Auch wenn nur einzelne Wände oder Zimmer von hoher Kondensationsfeuchtigkeit betroffen sind bietet sich eine Innendämmung an.
Die Innendämmung ist jedoch nicht unproblematisch, weil es bei Nichtbeachtung der bauphysikalischen Vorgänge z.B. zu Tauwasserausfall zwischen Innenwand und Dämmung und infolge dessen auch zu Schimmelbildung kommen kann.
Allerdings nutzt die beste fachgerechte Verarbeitung einer Innendämmung wenig, wenn über eine schadhafte Außenfassade Feuchtigkeit in die Mauer/ Wandkonstruktion eindringen kann.
Wichtig! Vor dem Einsatz einer Innendämmung gilt es zu bedenken:
Soll mit Innendämmung die Wohnqualität verbessert werden oder stehen energetische Einsparungen im Vordergrund? Sobald geklärt ist welches Ergebnis mit der Innendämmung erreicht werden soll, stehen verschiedene Systeme zur Auswahl.
- Eine 10 – 20mm starke PU-Dämmplatte mit Dampfsperre bietet ein hohes Maß an Wärmedämmleistung bei geringer Dämmstärke, d.h. ein geringer Platzverlust im Innenraum. Die Platten werden vollflächig auf die Wandfläche im Spezialkleber eingebettet. So kommt es bei fachgerechter Anwendung nicht zu Hohlräumen zwischen alter Wand und Innendämmung. Die gefürchtete Kondensationsfeuchte kann dann nicht auftreten.Die integrierte Dampfsperre sorgt dafür, dass keine Feuchtigkeit in das Wandgefüge gelangt. Die PU-Platte nimmt aber so gut wie keine Feuchtigkeit aus dem Innenraum auf. Die im Raum anfallende Feuchtigkeit muß unbedingt mit richtigem Lüften reguliert werden.
- Kalziumsilikatplatten (Mineralschaumplatten) haben hingegen ein hohes Wasseraufnahmevermögen. Die im Raum anfallende Feuchtigkeit kann rasch von der Kalziumsilikatplatte aufgenommen und während des Lüftens auch wieder rasch abgegeben werden. Diese positive physikalische Eigenshaften führen dazu, dass auf eine Dampfsperre verzichtet werden kann. Kalziumsilikatplatten sind baubiologisch unbedenklich, alterungsbeständig, druckfest und nicht brennbar. Der hohe pH-Wert von ca. 10 ist ein natürlicher Schutz vor Schimmelbildung. Das Dämmverhalten ist vergleichsweise schlechter als bei o.g. PU-Platten. Für eine ausreichende Wärmedämmung wird eine Dämmstärke von 50mm benötigt.
Weitere mögliche Produkte zur Innendämmung ohne Dampfbremse sind Kombinationen aus verschiedenen feuchtigkeitsregulierenden Materialien wie der Lehmdämmputz mit Blähglaskügelchen oder Holzweichfaserdämmplatten, die mit einem Spezialkleber aus Ton an der Wand befestigt werden.
Die o.g. Systeme zur Innendämmung ohne Dampfsperre sollten auch mit difusionsoffenen Putzen und Farben zur Inneraumgestaltung beschichtet werden, um die Funktion der verwendeten Materialien nicht einzuschränken. Hier können Kalk- oder Lehmputze und Kalk-, Silkat- oder Lehmfarben zur Anwendung kommen.